Laut einer aktuellen Statistik des Statistischen Bundesamtes erhöhten sich die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2014 um 0,9 % im Vergleich zum Vorjahr 2013. Dieser Anstieg ist im Vergleich zu den Anstiegen der letzten Jahre eher gering, sahen wir doch 2013 einen Anstieg zum Vorjahr von 1,5 %, in 2012 einen Anstieg von 2,0 % und in 2011 gar 2,1 % zum jeweiligen Vorjahr. Die Verbraucherpreise wurde laut der Statistik besonders von Preisanstiegen (+ 3,1 %) bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren beeinflusst, sowie von einem Preisanstieg von 2,1 % bei Beherbergung und Gaststätten und von 2,0 % bei der Gesundheitspflege. Rückgänge bei der Preisentwicklung hingegen konnten insbesondere Telekommunikation / Post u.a. mit – 1,2 %, sowie das Bildungswesen mit – 2,1 % verzeichnen.

Nahrungsmittel nur knapp über der durchschnittlichen Gesamtteuerung

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich lediglich um 1,0 % und liegen somit nur sehr knapp über der gesamten Teuerung von 0,9 %. Innerhalb dieses Sektors allerdings gab es teils deutliche Unterschiede: So war der Preisanstieg bei den Molkereiprodukten mit 7,9 % sehr hoch, Gemüse hingegen verbilligte sich um 3,4 %. Fisch- und Fischwaren sowie Süßwaren liegen mit +1,9 % bzw. +1,7 % nur leicht über dem Durchschnitt. Die Preise für Waren ganz allgemein stiegen nur sehr leicht um 0,2 % – die Preise für Dienstleistungen hingegen stiegen mit einem Plus von 1,6 % eher deutlich an – eine Folge der besonders einflussreichen Nettokaltmiete (mit einem Plus von 1,5 %) bei diesem Punkt. Starke Preisrückgänge dagegen konnten insbesondere bei Mineralölprodukten, Telefonen und Unterhaltungselektronik verzeichnet werden, dabei auch bei den Telekommunikationsdienstleistungen (- 1,2 %). Die differenzierte Betrachtung zeigt deutlich, dass je nach Lebenssituation durchaus stark unterschiedliche Belastungen bzw. Entlastungen stattgefunden haben.

Veränderung von Dezember 2014 zu November 2014

Die sehr aktuellen Daten der Monatsveränderung Dezember zu November 2014 zeigen kaum eine Veränderung des Gesamtdurchschnitts. Bei Betrachtung einzelner Sektoren fiel besonders die saisonbedingte Erhöhung bei Pauschalreisen (+ 12,2 %) sowie die Teuerung von 5,6 % bei Informationsverarbeitungsgeräten. Stark rückläufige Preisentwicklungen wurden auf Monatssicht bei Mineralölprodukten (- 8,6 %) und Energie insgesamt mit – 3,9 % erzielt.

Verbraucherpreise 2014

Was sagt die Entwicklung der Verbraucherpreise aus?

Wir sehen derzeit die niedrigste Teuerungsrate seit 2010 (damals betrug sie 1,1 %). Im Betrachtungsraum der letzten 10 Jahre lag die Inflationsrate nur in 2009 mit einem Plus von 0,3 % niedriger als 2014. Die Entwicklung der Verbraucherpreise lässt einen Rückschluss auf die von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleiteten Maßnahmen zur Stabilisation der wirtschaftlichen Entwicklung zu. Die erzielte Teuerung von 0,9 % in 2014 gegenüber 2013 stärkt auf den ersten Blick zwar die Kaufkraft, da sie so gering ausfällt. Doch näher betrachtet ist diese Rate deutlich unter der von der EZB als Ziel ausgegebenen Rate von ca. 2,0 %. Bei dieser Teuerung sehen die Fachleute die Gefahr des Abrutschens in eine deflationäre Entwicklung nicht mehr als gegeben an. Bei den derzeitigen 0,9 % jedoch ist diese Gefahr vergleichsweise hoch, weshalb in den letzten Monaten vermehrt Schritte zur Belebung der Konjunktur eingeleitet wurden (z. B. weitere Lockerung der Geldpolitik, Zinssenkungen und weitere Maßnahmen). Trotz aller Bemühungen konnte die Zielrate von ca. 2,0 % seit 2013 jedoch nicht mehr erreicht werden. Kommt es tatsächlich zu einer deflationären Entwicklung, könnte sich eine Spirale aus zurückgehender Wirtschaftsentwicklung und weiter sinkenden Preisen bilden.

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